Carn Ingli
Engelsberg
1951
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Anfang der 1950er Jahre, als Friedrich Könekamp und seine Frau Rosamond Jevons, sich in dem kleinen Anwesen, Cotllwyd, in der Waliser Berglandschaft mit Blick auf die Irische See niedergelassen hatten, begannen für den Maler zwei Jahrzehnte intensiver künstlerischer Arbeit. Endlich konnte er sich ausschließlich der Malerei widmen, in einer einzigartigen Landschaft, die – vor allem in den fünfziger Jahren – seine Bilder prägte. Jetzt konnte sich auch ungestört sein ganz eigenwilliger malerischer Stil entwickeln.
Für diese Phase des Schaffens ist die Landschaft „Carn Ingli, Engelsberg“ von 1951 ein hervorragendes Beispiel. Umgesetzt in Könekamp`s dramatische Formensprache ist seine Pembrokeshire Umgebung eingefangen: Bewegte Hügel, karg, baumlos, mit verstreuten zerklüfteten Felsgruppen, vereinzelte Stechginstersträucher und Wege, die sich in der Ferne verlieren – alles von einer ständig wechselnden Farbigkeit, blaugrau, ocker, rotbraun. Diese Bergwelt füllt das gesamte Bildfeld, nur am obersten Bildrand ein schmaler Himmelsstreifen mit einem wechselhaften Wolkenhimmel.
Carn Ingli, der Engelsberg – so genannt nach einer Legende des Heiligen Brynnach, ein Einsiedler, der hier von Engeln Nahrung empfangen haben soll – , dominiert die ganze Landschaft. Urwüchsig, zeitlos, geheimnisvoll, muss diese Landschaft auch in vorchristlicher Zeit eine wichtige Rolle im Leben der Menschen gespielt haben. Man weiß, dass der einzigartige Pembrokeshire „blue stone“ von hier genommen und nach Stonehenge bei Salisbury gebracht worden ist. Die Menhire (Steinsäulen) aus dem Pembrokeshire Stein bilden den innersten Kreis dieser Stätte. Der Bluestone – blaugrau, gefleckt mit weißen, quarzähnlichen Einschlüssen – wird nur in dieser Gegend gefunden.
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