Periode 1 von 1933 bis 1949
House of the painter Don Philippe |
Dieses Bild gehört zu den frühesten, erhaltenen Ölgemälden des Künstlers. Entstanden zwei Jahre nach seiner Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Der Verlust seiner Arbeit als Pädagoge (Mathematiklehrer) dort gab ihm die Chance, sich jetzt völlig der Malerei zu widmen. Während einer schöpferischen Phase in Nazaré, in der Könekamp in schneller Folge sieben verschiedene Bilder malte, lernte er Don Philippe kennen, einen berühmten portugiesischer Porträtmaler.Das Bild spiegelt den Expressionismus des frühen 20. Jahrhunderts wider, der damals für Könekamp wegweisend war. Das hellgelbe Haus, die orange-rötlichen Zigeldächer, die bläulichen Schatten – Licht und Farben des Südens – die dick aufgetra-gene Ölfarbe, die bewegten Pinselstriche erinnern an Van Gogh. |
Das Bild entstand in den ersten Jahren seiner Internierung. Von England aus wurde Könekamp nach Kanada gebracht. Dort erhielt er während seiner Haft die Erlaubnis zu malen. Einige wenige Bilder aus dieser Zeit sind erhalten, die von seiner inneren Erschütterung Zeugnis geben. |
Seitenwänden. Keines steht gerade, vielmehr erscheinen die Gebäude wankend, wie von einem Erdbeben aus der Stabilität der Vertikale geschoben. Ganz vorne am unteren Bildrand sind kleinere, kubistisch hingewürfelte Dächer. Links davon ist ein durch viele Kreuze angedeutetes Gräberfeld. Hinter den bewegten Hochhäusern zum oberen Bildrand hin liegen dicht aneinander gedrängt viereckige weiße Häuschen der Vorstadt – seltsam ruhig und stabil im Gegensatz zu der Unruhe der großen Bauten. Auf der Straße in der Bildmitte zwischen den Hochhäusern hat sich eine Gruppe gestikulierender Menschen angesammelt – links von ich, hinter einer gebogenen Mauer, ist ein weiteres Gräberfeld. Weiter entfernt an der Mauerkurve vorbei ist wieder eine Menschengruppe neben einem Gräberfeld rechts von der Straße. Noch weiter im Hintergrund, durch Pünktchen |
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angedeutet, sind weitere Menschen-gruppen, dort wo die Straße zum Horizont hin verläuft, und recht davon, nahe dem oberen Bildrand, sieht man wieder ein großes Gräberfeld. |
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Selbstporträt |
Aus der Internierung in Kanada 1945 entlassen, war Könekamp nach England zurückgekehrt und hatte sich entschlossen, dort zu bleiben. Er ließ sich schließlich in Wales nieder. Hier lebte seine alte Leidenschaft für die Malerei wieder auf, und er malte ohne Unterbrechung. |
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Könekamp ließ sich an der Westküste von Wales in Pembrokeshire nieder und wohnte dort in ärmlichen Verhältnissen in einem „cottage“ nahe einer kleinen, einsamen Bucht mit sandigem Strand. Könekamp malt das kleine Häuschen, in dem er damals wohnte, vorne rechts im Bild, in Grautönen auf einem gelben Feld, das von einem Zaun und Steinmauern und niedrigem Gebüsch umgeben ist. Gleich dahinter stehen die weißgetünchten Waliser Cottages. Aus diesen wenigen Gebäuden bestand das Dorf Pwllgwaelod. Zur Bucht hinunter führt eine helle Straße mit weißen Markierungssteinen. Sie verläuft zwischen bunten Feldern, in bewegten Formen und ständig changierenden Farben. Auf der anderen Seite der weißen Häuser liegen bewegte, bunte Farbfelder – braun, gelb, ockergrün, rot. Zum Meer hin, auf der rechten Bildseite, ragen Felsspitzen gegen das Wasser empor. Über allem, dicht unter dem oberen Bildrand, verläuft der Horizont, als blauer Strich über den wechselnden Blautönen des Wassers.
Man schaut auf diese Szene von der Höhe hinab. Die ganze Landschaft und die Bucht werden von einer gewaltigen Bewegung beherrscht, die Pinselstriche bilden einen Farbenstrom, der in Kreisen, Spiralen, Elipsen die Striche wie in einem Tanz miteinander verbindet. Auf grober Leinwand gemalt, der Farbauftrag pastös, oft rauh, ist das Bild dennoch über die ganze Oberfläche durchgearbeitet. |