Künstlerische Entwicklung (1. Phase) Alle Texte: Renate Friedländer, Kunsthistorikerin
Friedrich Könekamp war eine faszinierende, vielschichtige Persönlichkeit. Sein außergewöhnlicher Lebensweg und seine Wirkung als Maler und Pädagoge dürften heute nur wenigen bekannt sein. Seine künstlerische Entwicklung war wesentlich bedingt durch sein bewegtes Leben. Die Begegnung mit Rosamond Jevons 1948 bedeutete für Könekamp einen neuen, schöpferischen Lebensabschnitt. Sie war Ökonomin und Enkelin des bekannten englischen Könekamp bei der Arbeit Philosophen und Nationalökonomen William Stanley Jevons. Bei Friedrich Könekamp hatte sie begonnen zu malen. Sie wurde seine Frau, und zusammen bauten sie eine kleine Bergfarm „Cotllwyd“ auf, an der felsigen Westküste von Pembrokeshire gelegen. In dieser rauen, mit Felsen übersäten Landschaft, 40 Meter über der Irischen See, wo die Bevölkerung bis heute noch die keltische Sprache spricht, fand er endlich Ruhe. Hier, dank Rosamonds selbstloser, ruhiger, kluger Persönlichkeit, konnten sich seine schöpferischen Kräfte endlich ungestört entfalten. Die Arbeit auf dem Feld und mit den Tieren (Shetland ponies, Ziegen, Schweine, Hühner) ergänzte seine kreative Tätigkeit. „Maler und Bauer – das passt zusammen“, sagte er. Es folgten die schöpferischsten zwanzig Jahre seiner Schaffenszeit als Maler. |
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Waren die Motive aus der umgebenden Natur in den 1950’er Jahren noch deutlich erkennbar, so wurden Könekamps Bilder in den 1960’er Jahren zunehmend abstrakt in Form und Thematik. Zum Beispiel „Geburt“ (1962). Im Mittelpunkt eine ovale Form, Symbol jeglicher Geburt, in dem man das Kind im Mutterleib, das Ei, das Werden eines Gedankens, die Schöpfung schlechthin erblicken kann. Ein abstraktes Zeichen, das Universelles darstellen will. So entwickelte Könekamp einen abstrakten Expressionismus. In Form und Farbe suchte er den zeitgenössischen Ideen und Geschehnissen Gestalt zu geben, so wie er sie als Mathematiker, Philosoph und Christ verstand. |
spiegelt sein JA zum Leben, seine Freude an der Schöpfung wider.In Könekamps Werken fällt die außergewöhnlich reiche Farbigkeit auf, die sich über die ganze Bildoberfläche in immer wieder changierenden und differenzierten Nuancen verteilt. In den Bildern der 1950’er Jahre geben bewegte Pinselstriche den dichten Farbkompositionen ihren starken linearen Rhythmus. Kaum eine Farbfläche bleibt bestehen, ohne dass sie hundertfach von winzigen Punkten, Strichen und Flecken anderer Farben unterbrochen und aufgelockert wird. Könekamps Farben schillern und flackern, bunt und doch niemals grell. Die Könekamp bei einem Vortrag Farbskala, die in den 1950’er Jahren noch von den erdfarbenen Tönen bestimmt war, wurde immer brillanter, bedingt durch den zunehmenden Gebrauch von fließenden Lackfarben. In den abstrakten Werken der 1960’er Jahre erstrahlt die Bildfläche zuweilen mit der Leuchtkraft von Glasmalereien. Farbe und die Bewegung der Linien geben den Bildern Könekamps ihre innere Dynamik. |
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er immer wieder erneut versuchte, in seinen Werken Gestalt zu verleihen, und um deren Durchbruch er bei sich selbst und anderen rang. Seine geistige Vitalität blieb ihm bis zum Ende erhalten. |